Auch wenn es manchmal den Anschein hat, als waeren All-in-One-PCs eine ziemlich neue Erfindung, so gibt es diese Geraeteklasse nichts desto trotz bereits gefuehlte Computerewigkeiten. Vielleicht haben Sie in den 80er Jahren einen IBM PS/2 Model 25 besessen, oder auch einen Commodore Pet2001. Beides waren All-in-Ones mit einem zugegeben wenig huebschen Gehaeuse, das saemtlichen Komponenten inklusive Monitor Platz bot. Mobil waren beide Geraete nicht, was sie von Notebooks unterschied. Heute sehen All-in-One-PCs zum Glueck wesentlich besser aus, und die Komponenten wie Mainboard, Festplatte oder optisches Laufwerk sind bei aktuellen Geraeten nahezu ausnahmslos direkt in den Monitor gewandert. Vergleicht man einen All-in-One-Rechner mit einem herkoemmlichen PC, bei dem Monitor und Gehaeuse physisch voneinander getrennt sind, wird schnell deutlich, dass beide Geraetekategorien diverse Vor- und Nachteile besitzen, die bei der Entscheidung fuer oder gegen einen All-in-One-PC beruecksichtigt werden sollten.

Vorteile

Zunaechst einmal zu den Vorteilen. Es duerfte ausser Frage stehen, dass ein schick designter All-in-One einer Kombination aus Desktop-Kasten samt ueber Kabel angeschlossenem Monitor optisch einiges voraus hat. Kabelverbindungen sind aber nicht nur ein optisches Problem, sondern auch eine haeufige Fehlerquelle. Gerade wenn der PC unter dem Schreibtisch steht, kann eine falsche Bewegung mit dem Bein das Kabel lockern. Die Fehlersuche bei einem ploetzlich flackernden Monitor nervt, besonders wenn man das Kabelgewirr hinter dem PC-Gehaeuse nicht regelmaessig gruendlich von Staub befreit, der sich dort unweigerlich ansammelt. Ein All-In-One kennt dieses Problem nicht, denn es gibt lediglich ein Kabel - und das ist das zur Steckdose. Natuerlich koennte man auch einen Drucker, Maus und Tastatur per Kabel anschliessen und ein LAN-Kabel einstecken, grundsaetzlich funktioniert das alles aber auch kabellos per WLAN oder Bluetooth. Und falls man doch auf eine USB-Maus steht, benoetigt man keinen Hub, sondern schliesst die Maus direkt an einen der Anschluesse des All-in-Ones an. Und der All-in-One hat noch einen weiteren grossen Vorteil: Er kann mit wenigen Handgriffen abgebaut und im Schrank verstaut werden, wenn man ihn nicht benoetigt. Es muss also nicht zwingend ein dauerhafter Arbeitsplatz eingerichtet werden, der auch dann besetzt ist, wenn man ueberhaupt nicht am Rechner arbeitet. Zwar ist ein Notebook noch mobiler und noch schneller vom Schreibtisch geraeumt, allerdings stossen diese in Sachen Monitorgroesse und Helligkeit schnell an ihr Grenzen. Bei einem AiO kann man dagegen zumeist einen beliebig grossen Monitor waehlen, denn anders als ein Notebook ist ein All-in-One zwar kein wirklich mobiles, aber trotzdem ein leicht verstaubares Geraet.




Nachteile

Leider ist ein All-in-One-PC kein Wunderrechner voellig ohne Nachteile. Anders als bei einem herkoemmlichen Rechner mit Standardkomponenten in einem Gehaeuse mit leicht zu erreichenden Steckplaetzen sowie Einschueben fuer mehrere Festplatten, ist bei einem All-in-One eine Auf- oder Umruestung nur unter groesseren Schwierigkeiten und mitunter ueberhaupt nicht moeglich. Was in der Regel allerdings problemlos geht, ist die Erweiterung des Hauptspeicher. Die Einschuebe sind bei vielen All-in-Ones erreichbar, der Speicher kann entweder durch groessere Riegel ersetzt oder um zusaetzliche Riegel erweitert werden, falls freie Speicherplaetze vorhanden sind. Wer die Festplatte ersetzen moechte, der muss zuweilen bereits das halbe Gehaeuse zerlegen und verliert die Garantie. Schnellere Grafikkarten einzubauen ist noch seltener moeglich, und so bleibt ein All-in-One in der Regel sein gesamtes Computerleben lang weitgehend unveraendert. Das bedeutet fuer den Kaeufer, dass er sich ueber die Einsatzszenarien vor dem Kauf im Klaren sein muss und das Geraet von der Leistungsfaehigkeit her am besten etwas ueberdimensioniert ausfallen sollte. Letzteres vor allem deshalb, weil Betriebssystem und Software im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller werden und man seinen Rechner nicht bereits bei der naechsten Windows-Version aufs Altenteil schicken moechte. Dafuer sind All-in-Ones naemlich zu teuer. Wobei wir beim naechsten Nachteil waeren, denn verglichen mit einer Kombination aus PC und Monitor ist ein All-in-One vergleichsweise kostspielig. Das verwundert zwar nicht, weil keine preiswerteren Standard-PC-Komponenten verwendet werden, koennte aber doch ein Grund sein, der gegen den Kauf spricht. Und schliesslich gibt es noch einen Nachteil des Konzepts, alles in einem Gehaeuse unterzubringen: Tritt ein Defekt auf, koennen Sie nicht nur schlicht die fehlerhafte Komponente auswechseln, sondern im Normalfall muss der ganze Rechner zur Reparatur. Funktioniert also beispielsweise das Display nicht mehr, ist auch der PC mit weg.